Unfälle

Dank der Unterstützung durch hilfsbereite Archive, Personen und Zeitzeugen konnten einige Unfälle, die sich bei Flugzeugführerschulen, Einflieger von Messerschmitt und aktiven Luftwaffeneinheiten auf dem Flugplatz bzw. im Landkreis ereigneten, geklärt werden.


Zwei der recherchierten Unglückfälle sind hier festgehalten und sollen die tatsächlichen Fakten wiedergeben.

ABSTURZ EINER BF 109 IN THEUERN

Am Sonntag den 13. August 1944 um 15.46 Uhr stürzte eine Bf 109 in Theuern ab. Der Pilot (Einflieger der Messerschmittwerke Regensburg – Einsatzhafen Amberg-Schafhof) öffnete das Kabinendach und verließ die BF 109, nachdem der Motor brannte, mit dem Fallschirm. Dieser wurde mit seinem Fallschirm abgetrieben und blieb an einem Baum im Waldstück bei Theuern hängen.


Die Jagdmaschine vom Typ Bf 109 G-6, die aus westlicher Richtung auf Theuern zukam, stürzte brennend in das so genannte „Kellerhaus“. Beim Aufprall der Maschine explodierte der Tank und der Motor wurde einige Meter weggeschleudert. Der abgetrennte Motor riss dabei eine beim Kellerhaus stehenden Fichte nieder.


Bei diesem Unfall wurden mehrere Personen leicht bis mittelschwer bzw. schwer verletzt. Das sofort verständigte Personal vom Flugplatz Amberg-Schafhof und die Landwacht übernahmen die Absperrung des Unfallortes.


Nach über 60 Jahren konnte die abgesprengte Kanzel der abgestürzten Bf 109 in dem erwähnten Waldstück geborgen werden.

Diese Kanzelteile der abgestürzten Bf 109 aus Theuern konnten geborgen werden.
Bildquelle: Autor Klaus Schriml

Weiterflug einer führerlosen JU 88

Am 01.02.1942 um 14.43 Uhr startete eine Ju 88 – VI+VO Werk-Nr. 5641 – mit 4 Mann Besatzung vom Flugplatz München-Riem Richtung Venedig. Aufgrund dichter Wolken, schlechter Sicht und Ausfall des Funkgerätes verorientierte sich die Besatzung mit Ihrer Ju 88 in die Oberpfalz. Aufgrund von Spritmangel und schlechter Bodensicht beschloss die Besatzung mit dem Fallschirm das Flugzeug zu verlassen.

Drei Besatzungsmitglieder der Ju 88 landeten unverletzt bei Ursensollen (damals Landkreis Amberg). Der Pilot blieb jedoch mit seinem Fallschirm in einem Baum hängen, von dem er durch Ortsbewohner befreit wurde. Auch er blieb dabei unverletzt.


Die Ju 88 flog führerlos von der Absprungstelle (Ursensollen) in östlicher Richtung weiter. Eine Suchaktion nach der Ju 88 blieb erfolglos. Die eigentliche Absturzstelle der Maschine ist bisher nicht bekannt. Das genannte Flugzeug wurde jedoch am 21.04.1944 erneut in Stendal eingeflogen.